Die Zukunft der ernährungs-epidemiologischen Studien
Walter C. Willett von der Havard Medical School/USA war sicher der prominenteste Speaker und eröffnete die Konferenz mit seinem Vortrag „Nutrition throughout life-cycle: Global Science Picture for the European Consumer“. Als bedeutendster Ernährungsepidemiologe weltweit hat er wesentlich dazu beigetragen, Zusammenhänge zwischen Ernährungsfaktoren und der Entstehung von chronischen Krankheiten aufzudecken. Bisherige Erkenntnisse stammen vorwiegend von Personen aus mittlerem Lebensalter. Das hatte logische Hintergründe, denn ab diesem Lebensabschnitt ist mit den größten Krankheitsbelastungen und damit verbundenen Mortalitäten zu rechnen. Er betont jedoch, dass die Aufklärung des Einflusses der Ernährung und ihre gesundheitlichen Auswirkungen über die gesamte Lebensspanne – vom Mutterleib bis zum Lebensende – noch notwendig wäre. Die Evidenz zeigt, dass z.B. negative Einflüsse während der Kindheit ursächlich mit Brustkrebs und anderen Krebsarten zusammenhängen. Ebenfalls ist der Zusammenhang zwischen der Ernährung im Laufe des Lebens und der kognitiven Leistung im hohen Alter erst minimal erforscht. Kreative Ansätze, Studiendesigns und entsprechende Finanzierungen sind für Langzeit-Studien notwendig.
Weiterführende Links:
http://www.hsph.harvard.edu/walter-willett/publications/
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Empfehlungen zur Zuckeraufnahme und aktuelle Studienergebnisse zu Zucker und Süßstoffen
Das Thema Zucker sowie Süßstoffe haben in Anbetracht der rasant steigenden Adipositas-Raten mehrere Symposien behandelt. Die erst kürzlich von der WHO herabgesenkte Empfehlung zur Aufnahme von zugesetztem Zucker (wie z.B. Saccharose, Fructose und Maltose sowie Zucker aus Honig, Sirupen und Fruchtsaftkonzentraten) auf max. 10-Energie-Prozent (also rund 50 g Haushaltszucker) basiert auf der Annahme, dass Adipositas und koronare Herzerkrankungen wesentlich durch Zucker gefördert werden. Aktuelle Studien zeigen jedoch keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass die negativen Auswirkungen nur vom Zucker gefördert werden und nicht vom generellen Überangebot an Energie. Daher waren sich Ian A. Macdonald, John L. Sievenpiper und James M. Rippe zumindest in einem Punkt einig: Ein maßvoller und ausgewogener Lebensstil und mehr Studien zum Thema Zucker sind notwendig!
Der Verdacht, dass Süßstoffe den Appetit auf Süßes verstärken, konnte wiederum France Bellisle entkräften. Aktuelle Studienergebnisse weisen sogar darauf hin, dass Süßstoffe den Appetit auf Süßes verringern. Sigrid Gibson präsentierte darüber hinaus Daten aus der UK National Diet and Nutrition Survey, die zeigten, dass Süßstoff-Konsumenten durchwegs eine bessere Ernährungsqualität aufwiesen.
Damit ist abzuleiten, dass Süßstoffe dabei unterstützen können, die richtige Wahl bei der Ernährung zu treffen und leere Kalorien zu vermeiden aber auch der moderate Konsum von Zucker im Rahmen einer gesunden Lebensweise seinen Platz in unserer Ernährung hat.
Weiterführende Links:
http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/149782/1/9789241549028_eng.pdf?ua=1
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4438179/
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Changing Behaviour und die Rolle der Kommunikation in der Ernährung.
Jessica Aschemann-Witzel präsentierte Ergebnisse aus Untersuchungen zum Thema “healthy choice” und unterstrich, dass Lebensmittelkennzeichnungen überbewertet würden und der Kontext der Kaufentscheidung einen weit größeren Einfluss habe. Dieser wäre jedoch von vielen Faktoren abhängig, die es noch genauer zu identifizieren gilt. Darüber hinaus war in Studien zu beobachten, dass eine größere Auswahl an Lebensmitteln die Chance auf gesundes Essen erhöhte.
Spannende Einblicke zum Thema „Der Einfluss von Medien auf die Ernährungsgewohnheiten und Gesundheit bei Kindern“ bot das Forschungsteam rund um Wolfgang Ahrens mit dem Studienprojekt iFamily.
http://www.ifamilystudy.eu/
http://pure.au.dk/portal/en/jeaw@mgmt.au.dk
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